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Interview
Am Taktsang Kloster in Bhutan auf über 3.100 Meter Höhe © Anja Landgraf, Jan-Christoph Daniel

“Manchmal muss man Dilemmata aushalten. Auch auf Reisen.“

Anja Landgraf und Jan-Christoph Daniel bereisen seit mehr als 25 Jahren regelmäßig Teile der Welt. Jetzt waren Sie drei Monate in fünf Ländern Asiens. Mit welchen Gegensätzen sie dort konfrontiert wurden, was ihnen während dieser Auszeit wichtig war und welche Vorteile ein Sabbatical für Arbeitgeber und Arbeitnehmende haben kann, erzählen sie im Interview.

Ihr habt gemeinsam ein dreimonatiges Sabbatical gemacht und euch bewusst fünf Reiseziele gewählt: Japan, Korea, Singapur, Indien und Bhutan. Warum habt ihr euch für diese Destinationen entschieden?

Jan: Es gab mehrere Gründe, die unsere Wahl beeinflusst haben. Es war schnell klar, dass wir nach Asien reisen wollten, da wir eine besondere Bindung zu diesem Teil der Welt haben. Wenn wir alle unsere Reisen betrachten, ist Asien unser Herzstück. Eine kulinarische Komponente spielte ebenfalls eine Rolle, da wir während des Sabbaticals weiterhin eine gesunde Ernährung umsetzen wollten. Diese ist uns persönlich sehr wichtig. Wir wollten uns unser Essen weitestgehend selbst zubereiten und haben deshalb auch Kochkurse vor Ort besucht. In Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, haben wir uns komplett selbst versorgt. Ein wichtiges Ziel war es, während unserer Reise gesund zu bleiben.

Das Wandern war uns zudem sehr wichtig, da wir während der Coronazeit eine Leidenschaft dafür entwickelt hatten. Auch nach diesem Aspekt wählten wir unsere Reiseziele aus. Tatsächlich haben wir es geschafft, alle vier Tage eine Wanderung zu unternehmen, darunter war auch ein Pilgerweg in Japan, der Kumano Kodō.

Anja: Japan hat uns schon immer interessiert. Mit 17 Jahren hatte ich an einem Jugendaustausch nach Japan teilgenommen. Für mich war damals schon klar, dass ich noch einmal in dieses einzigartige Land zurückkehren wollte. Während des Aufenthaltes in meiner Schulzeit hatten Land und Leute eine besondere Faszination auf mich ausgeübt. Deshalb war Japan schnell auf dem Tisch. 

Jan: Dies war übrigens unsere vierte gemeinsame Auszeit. Es war das erste Mal, dass Anja in einer Festanstellung ein Sabbatical genommen hat. Reisen ist ein Privileg – das ist uns schon lange bewusst. Wir wissen auch: Je älter Menschen werden, desto zögerlicher sind sie. Das liegt mitunter an den Verpflichtungen, die mit fortschreitendem Alter zunehmen. Viele erwerben ein Eigenheim, bekommen Kinder oder müssen Familienangehörige pflegen. Das macht die Entscheidung, für eine mehrmonatige Reise auf einen anderen Kontinent zu reisen, nicht leichter.

„Reisen ist ein Privileg – das ist uns schon lange bewusst.“

Apropos Älterwerden. Ihr habt mit Okinawa und Singapur zwei der sogenannten Blue Zones der Erde besucht, also besondere Regionen, wo Menschen überdurchschnittlich gesund altern.

Jan: Ja, diese Gegenden sind beeindruckend. Die Blue Zones waren insofern besondere Ziele, weil sie dafür bekannt sind, dass sich die Menschen dort besonders gesund ernähren. Sie werden überdurchschnittlich alt und bleiben lange gesund. Neben der gesunden Ernährung, die dort für die Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, fällt auf, wie gut die Gemeinschaft funktioniert. Die Bewohner dieser Zonen haben ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden und Nachbarn. Alle kümmern sich umeinander. Und das zeigt, dass man gebraucht wird und regelmäßig soziale Kontakte pflegen sollte. So haben die Menschen die Chance, gesund zu altern.

INTERVIEW Japan Kyoto Station Hello Kitty Haruka trainDer „Hello Kitty“-Haruka-Zug, Kyoto Bahnhof, Japan © Anja Landgraf, Jan-Christoph Daniel

„In puncto Klimaschutz machen die Menschen dort sehr vieles richtig.“

Anja: In Singapur merkt man schnell, was für eine lebenswerte Stadt dies doch ist. Die Stadtplanung macht Singapur zu einer „Garden City“, sie ist ausgesprochen grün – in puncto Klimaschutz wurden in den letzten Jahren viele richtige Entscheidungen getroffen. Auch das trägt zu einem gesunden und langen Leben bei. Was vielen vielleicht gar nicht bewusst ist: Im Stadtstaat Singapur gibt es noch einen intakten primären Regenwald. Wir haben mal gemeinsam sechs Jahre in Singapur gelebt. Diese Zeit war ausgesprochen wichtig für uns. Unser Besuch hat uns wieder einmal vor Augen geführt, wie rasant und positiv sich diese Megacity entwickelt.

Anja, während du eine berufliche Auszeit nehmen konntest, hat Jan auf eurer Reise hin und wieder auch gearbeitet. Wie war das?

Anja: Als Selbstständiger kann Jan nicht komplett vom Radar verschwinden und hat zum Beispiel Live-Trainings per Videoschalte gemacht. Das war die Probe aufs Exempel und hat gut geklappt. Wichtig war, dass wir uns zu den Terminen in ein Hotel eingebucht hatten, dass über ein stabiles W-Lan verfügte. Das war nicht in jedem Land einfach. In Indien zum Beispiel gab es öfters kein zuverlässiges Internet. Einmal geschah der Worst Case, als Jan seinen Laptop in Tokyo in einer Hotellobby vergaß und es nicht gleich bemerkte. Wundersamerweise wurde er nicht gestohlen. Wir waren allerdings schon unterwegs zum nächsten Reiseziel und mussten dann mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen noch einmal zurück in Japans Hauptstadt.

Jan: Überhaupt hat der Aufenthalt in Tokio bei uns einen tiefen Eindruck hinterlassen. Ich habe mich viel mit der japanischen Philosophie auseinandergesetzt. Es gibt etwa das "Beginner-Mindset". Man lernt, immer wieder neu auf Dinge und Ereignisse zu blicken. Dabei ist es wichtig, nicht zu bewerten. Wenn einem das gelingt, schöpft man aus einer besonderen Innovationskraft. Es bezieht sich also auf die Einstellung, die ein Anfänger in einem bestimmten Bereich hat. Es geht um Neugierde und den Willen, zu lernen und sich zu verbessern. Diese Einstellung wird in Japan geschätzt und gefördert, da sie ermöglicht, die eigenen Fähigkeiten ständig zu verfeinern und sich kontinuierlich zu entwickeln.

INTERVIEW Bhutan Thimphu Headmonk Dorji Tshering Wangditse Lhakhang 1706Mit Hauptmönch Dorji Tshering am Druk Wangditse Lhakhang Tempel, Thimphu, Bhutan © Anja Landgraf, Jan-Christoph DanielIn Tokio hatten wir eine schöne Begegnung im vielleicht kleinsten Buchladen der Welt. Es war großes Glück, den Besitzer dieses Buchladens, Yoshiyuki Morioka, zu treffen und eine Führung durch das Viertel von ihm zu bekommen. Sein Laden ist super minimalistisch eingerichtet und es wird wöchentlich immer nur ein einziges Buch ausgestellt.

„Für die Menschen in Japan ist das Leben zwischen High-Tech und beseelten Dingen kein Widerspruch.“

Wie war es in Korea?

Anja: In Korea haben wir nur Seoul besucht. Es hat als Ziel gut in unsere Reiseroute gepasst und wir waren zuvor noch nie dort. Wir kamen gerade aus Okinawa Island im Süden Japans und um ehrlich zu sein, war uns Korea zu diesem Zeitpunkt schlicht zu kalt. Es waren minus 15 Grad, daher haben wir viel Zeit in unserer Unterkunft verbracht und an unseren Kochkünsten gefeilt.

Für Jan als Film-Buff war Korea sehr faszinierend, da sich das innovative südkoreanische Kino in der Welt einen festen Platz erobert hat. Ein im Westen bekannter Film ist Parasite, der 2019 beim Filmfestspiel in Cannes ausgezeichnet wurde. 

Seoul und Südkorea stehen für Roboter und Seoul ist quasi „Robot City“. Im Filmmuseum wird man von einem Roboter durch die Ausstellung geführt und am Flughafen begrüßt einen ein Roboter. Er ist zugleich Infopoint, bietet einem aber auch direkt an, ein Selfie zu machen. Wir haben festgestellt, dass Roboter längst zum Alltag gehören.

Jan: Für die Menschen dort bildet das Leben zwischen High-Tech und Spiritualität keinen Widerspruch. Das passt auch zur Zen-Philosophie. Jedes Ding kann demnach beseelt sein. Ähnliches gilt auch für die japanische Kultur. Wenn der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen in einen Bahnhof einfährt, verbeugen sich die Angestellten. Vielleicht vor dem Zug oder den Menschen darin. Für uns mag das ein Widerspruch sein, aber dort ist es ein Teil der Kultur.

Mit eurem Aufenthalt in Indien habt ihr dann aber ein starkes Kontrastprogramm gefahren – insbesondere zu Japan.

Jan: Es war in der Tat ein bewusst gewählter Kontrast. Zwischen Japan und Indien liegen extreme Gegensätze – genauso wie zwischen den einzelnen Regionen in Indien selbst. Ich fand es spannend das zu erleben, denn in meiner Arbeit fasziniert es mich, wie Menschen mit Widersprüchen und Gegensätzen umgehen. Im Grunde bildet das Thema Dilemmata einen roten Faden in meiner gesamten Arbeit.

„Wir haben uns den Herausforderungen hingegeben und gelernt, keine Pläne zu machen.“

Anja: Generell finde ich den Kontrast zwischen Stadt und Land sehr spannend und der ist in Indien noch einmal besonders stark ausgeprägt. Ich selbst war schon viele Male beruflich in Indien, aber auch als Studentin für mehrere Monate. Jetzt waren wir das zweite Mal gemeinsam in Indien und so konnte ich also mit Jan an diese Zeit dort anknüpfen. 

INTERVIEW India Rajasthan Udaipur 1542Udaipur, Rajasthan, Indien © Anja Landgraf, Jan-Christoph DanielWir haben bei unserer Reiseplanung überlegt, ob wir zuerst in Japan oder in Indien starten sollen. Es war also die Wahl zwischen Ordnung und Chaos. In der gewählten Reihenfolge folgte nach den geordneten Bahnen das vermeintliche Durcheinander. Es gibt diesen Satz „embrace the unexpected“. Genau das haben wir in Indien gelernt. Wir haben uns den Herausforderungen hingegeben und gelernt, keine Pläne zu machen.

Was genau war so unerwartet? Habt ihr ein Beispiel?

Jan: Es gibt in der Kulturforschung den Aspekt des polychronen und monochronen Zeitempfindens. Erst in Indien habe ich so richtig begriffen, was es bedeutet, permanent zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu springen. Ereignisse verlaufen nicht auf einer linearen Zeitachse. Wir sind beispielsweise daran gescheitert, Zugtickets zu buchen, da sich die zahlreichen Buchungs-Apps teilweise widersprochen haben. Wir verbrachten unglaublich viel Zeit damit, vermeintlich kleine und banale Dinge zu organisieren. Das kann sehr frustrierend sein, wenn man die unterschiedlichen Konzepte von der Wahrnehmung von Zeit nicht kennt.

Anja: Auch aufgrund der Armut sind wir manchmal an unsere Grenzen geraten. Wir haben grauenhafte Zustände und ein extrem würdeloses Dasein vor Augen geführt bekommen, beispielsweise Menschen, die im Abfall leben. Auf der anderen Seite gibt es auch viele reiche Leute, die in „gated communities“ leben. Die krassen Gegensätze sind zuweilen schwer auszuhalten. Es gibt in Indien auch keine soziale Absicherung, wie wir sie kennen. Dafür gibt es de facto immer noch ein Kastensystem, das sozialen Aufstieg kaum ermöglicht. Und die Umweltverschmutzung war schon erschütternd. In Delhi konnten wir an einigen Tagen nur mit Mundschutz rausgehen. Die Abgase aufgrund des Verkehrs dort sind immens.

„Delhi führt die traurige Liste der am stärksten verschmutzten Hauptstädte der Welt an.“

Jan: Ja, die Umweltverschmutzung war überwältigend. Delhi führt die traurige Liste der am stärksten verschmutzten Hauptstädte der Welt an. Der Smog-Alarm war allgegenwärtig. In den letzten zehn Jahren ist es nochmal um einiges schlimmer geworden – der von der WHO definierte Maximalwert wurde zeitweise um das 100-fache überschritten.

INTERVIEW Korea Seoul Jan walkSeoul, Südkorea © Anja Landgraf, Jan-Christoph DanielMan lernt saubere Luft wieder schätzen, da sie alles andere als selbstverständlich ist. Diese saubere Luft haben wir dann in Bhutan erlebt. Das Königreich Bhutan bereisten wir unmittelbar nach Indien und es war wieder das komplette Gegenteil. Paro ist nur etwas über eine Flugstunde von Delhi entfernt, aber es könnte nicht gegensätzlicher sein.

Wie seid ihr auf Bhutan als Reiseziel gekommen?

Anja: Es war schon immer mein Traum, Bhutan kennenzulernen. Als Jan und ich uns vor 25 Jahren kennenlernten, las ich damals das Buch „Mein Leben in Bhutan“ von Jamie Zeppa. In dem Bericht verliebt sich die Kanadierin in das Land und taucht tief in die Kultur ein. Es wird die Schönheit und faszinierende Atmosphäre beschrieben – sowohl spannend als auch humorvoll.

Anfangs war Bhutan als Station ein vages Ziel, denn wir wollten eine Zeit abpassen, in der uns das Wetter bestimmte Ziele und vor allem Wanderungen erlaubt. Unter anderem hatten wir geplant, auf über 3.000 Metern wandern zu gehen. Bhutan ist kein Land, in dem man „mal eben Urlaub macht“. Die Regierung begrenzt den Tourismus und das Land war schon immer recht isoliert.

Jan: Nachhaltigkeit hat in Bhutan oberste Priorität. 70 Prozent des Landes sind mit Wald bedeckt. Landschaftlich ist es einfach gigantisch, dort ist reine Natur erlebbar. Wir haben schon viele verschiedene Arten von Tourismus erlebt und kennen auch die negativen Auswirkungen von Tourismus. Für uns ist das Reisen immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits lieben wir es, zu reisen, andererseits wissen wir, das wir somit auch zu den nachteiligen, mitunter schädlichen Aspekten des Reisens beitragen.

Es war immer wieder Gesprächsthema, wann wir fliegen und wann nicht, ob wir vielleicht auch andere Transportmittel nutzen können. Das ist super schwierig, da wir immer auch Teil des Problems sind. Du willst nach Bhutan und suchst die Natur, aber du musst fliegen. Ich arbeite gerne mit Dilemma-Modellen, da sie Spannungsfelder und Widersprüche offenbaren – wie Yin und Yang. Meine Erkenntnis ist: Manchmal muss man Dilemmata aushalten. Auch auf Reisen. Es hilft, sich des Dilemmas bewusst zu sein, wohlwissend, dass es nicht auflösbar ist.

„Ich bin überzeugt davon, dass ein Sabbatical dazu beiträgt, sich persönlich weiterzuentwickeln und neue Perspektiven zu gewinnen.“

Auch hier fasziniert mich der Zen-Buddhismus sehr. Denn dieser befasst sich mit Widersprüchen. Es gibt nicht „entweder oder“, sondern „sowohl als auch“. 

Anja, für dich waren die drei Monate ein „echtes“ Sabbatical, das du von deinem Arbeitgeber bewilligt bekommen hast. Inwieweit haben sowohl du als auch dein Unternehmen davon profitiert?

Anja: Mein Eindruck ist, dass die Akzeptanz seit der Coronapandemie gestiegen ist, solche Auszeiten zu nehmen. Mein Arbeitgeber bietet die Möglichkeit solcher Sabbaticals an. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sich nicht negativ auf die Mitarbeitenden oder das Unternehmen auswirkt.

Ich bin auch überzeugt davon, dass ein Sabbatical dazu beiträgt, sich persönlich weiterzuentwickeln und neue Perspektiven zu gewinnen. Eine gute Vorbereitung ist dabei wichtig. Der Planungsbeginn für mein Sabbatical war bereits über ein Jahr im Voraus. Ich habe mein Bestes gegeben, eine gute Übergabe zu machen, um sicherzustellen, dass meine Abwesenheit keine negativen Auswirkungen auf den Betrieb hatte. Bisher bin ich von all meinen längeren Reisen mit viel positiver Energie und einer pragmatischeren Herangehensweise zurückgekommen. Ich lasse mich nicht so schnell unter Druck setzen und bin gelassener.

INTERVIEW IMG 0570Aufstieg zum Druk Wangditse Lhakhang, Bhutan © Anja Landgraf, Jan-Christoph Daniel

Hier sind wir wieder bei „embrace the unexpected“. Wenn etwas nicht funktioniert, dann ist das eben so. Ich habe regelrecht eine Wandelaffinität entwickelt, was in einer Zeit wie heute, wo sich die Dinge immer schneller und oftmals auch signifikant ändern, ein großer Vorteil sein kann. Ich bin in der Lage, mich immer wieder auf neue Dinge – oder auch Orte und Menschen – einzustellen.

Jan: Wir leben in einem starken Spannungsfeld von Wandel und Stabilität. Eigentlich sind die Menschen veränderungsmüde, aber wir brauchen die Flexibilität, um mit den vielen Veränderungen Schritt halten zu können. Insofern kann ein Sabbatical auch die eigene Resillienz stärken.

Ihr wart insgesamt 93 Tage unterwegs. Haben sich in der Zeit eure Erwartungen an diese Auszeit erfüllt?

Jan: Über diesen Punkt sind wir im Grunde hinaus. Ich persönlich habe nicht mehr den Anspruch, dass jede Reise toll sein muss. Einzigartig ist sie ohnehin. Wir suchen auch nicht das vermeintlich Einfache.

Anja: Wir haben generell die Einstellung entwickelt, weniger beziehungsweise keine Erwartungen zu haben. Es gibt diese Anspruchshaltung, dass irgendwelche Erwartungen erfüllt werden müssen, in unserem Denken nicht mehr. Es ist wie es ist.

Jan, du kommst aus der Filmbranche, hast du geplant, diese Reise filmisch zu verwerten?

Jan: Dafür haben wir tatsächlich zu wenig Filmmaterial generiert. Der rote Faden lag auf der Fotografie. Wir haben ein paar Ideen dazu und planen gerade unsere ersten Bildvorträge. Und wir haben ein passendes Konzept zu unserer Reise entwickelt. Der Titel steht schon fest: „Shoshin – Der Geist des Neuanfangs. Geschichten aus 5 Destinationen – Japan, Südkorea, Singapur, Indien und Bhutan“.

INTERVIEW IMG 8376Langlebigkeits-Menü von Emiko Kaneshiro, Ogimi, Japan © Anja Landgraf, Jan-Christoph Daniel

Über Anja Landgraf

Anja ist eine international erfahrene Produktmanagerin mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung im In- und Ausland. Sowohl in Deutschland als auch in Hongkong und Singapur hat sie für multinationale Unternehmen als auch KMUs gearbeitet. Seit einigen Jahren arbeitet sie bei einem großen Multi-Channel-Anbieter in Hamburg. 

Bei allen Positionen spielte die Zusammenarbeit mit anderen Kulturen und das berufliche Reisen nach Asien eine tragende Rolle. Bisher hat sie 50 Länder besucht.

Darüber hinaus engagiert sich Anja im Verband Business and Professional Women (BPW Germany e.V.). Sie ist 2. Vorsitzende der Regionalgruppe in Hamburg. Frauenförderung, der Einsatz für Gleichstellung und lebenslanges Lernen liegen ihr über die Vereinsarbeit hinaus am Herzen.

Über Jan-Christoph Daniel

Jan ist ein international erfahrener Medienproduzent, Berater und Autor. Er konzipiert kreative Lernlösungen und begleitet Menschen und Unternehmen durch Phasen der Veränderung. Er ist Gründer der Beratungsagentur Untold Colors und hat umfangreiche Moderationserfahrung in Deutschland, Singapur, Hongkong und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Seit 2015 entwickelt und moderiert Jan Video-Kurse, unter anderem für LinkedIn Learning mit einer Reichweite von 180.000 NutzerInnen bis dato. Sein Video-Kurs „Unconscious Bias“ wurde zweimal für die Microsoft Global Skills Initiative ausgewählt. Zu seinen erfolgreichsten Kursformaten gehören „Servant Leadership“ und „Eigenwahrnehmung verbessern“.

Gemeinsam mit dem BDAE hat er schon vor der Coronapandemie ein Videointerview zum Thema „Remote Work“ gegeben – als die meisten diesen Begriff noch nicht kannten.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Mai 2024 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.